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Gegensatzpaare

Gnade und Wahrheit sind einander begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst. Die Wahrheit wird aus der Erde sprossen und Gerechtigkeit vom Himmel herabschauen.

Unser Leben ist sehr unberechenbar. Wir können und sollen Pläne machen – oft werden sie von irgendwem oder durch irgendwas total auf den Kopf gestellt. Was bisher oben war, liegt plötzlich unten. Was rechts war, findet sich plötzlich links. Hinten ist von einer Sekunde auf die andere vorn - oder umgekehrt. Wer kennt das nicht? Nein, man kennt sein Leben nicht wirklich gut. Eines aber ist sicher: Zu allen Zeiten, allen Tagen, zu jeder Stunde, die war, ist und noch kommen soll, wird der Vater aller Tage der selbe bleiben wie seit eh und je. Für mich eine grosse Freude, um diese unverrückbare, sehr beRUHigende Beständigkeit und grosse Treue Gottes zu wissen.

 

„Nein, man kennt sein Leben nicht“ habe ich gerade geschrieben – und ich halte inne. Etwas reizt mich innerlich zum Widerstand. Kommt darauf an, wie man Leben definiert. Wenn es dabei um meine Tage auf Erden geht, die mir auf unbestimmt anvertraut werden, ja, dann ist das wirklich wahr. Doch da ist Einer, der von sich sagt:

  • Ich bin das Leben – oder
  • ICH bin das Leben – oder
  • Ich BIN das Leben – oder 
  • Ich bin DAS Leben - oder
  • Ich bin das LEBEN 

So gesehen muss es möglich sein, DAS LEBEN recht gut kennenzulernen, sich mit ihm anzufreunden, Freund des Lebens zu werden. Das ist das, was mich am Wort LEBEN so fasziniert! Sehe ich Jesus Christus darin verkörpert als mein Leben, stehe ich plötzlich auf festerem Boden als anfänglich beschrieben.

 

Wenn ich an das Wesen dieses dreieinigen Gottes denke, dann denke ich stets an ein Paar Schuhe. Zwei Schuhe - oder eben hervorstechende Charaktereigenschaften - die untrennbar zusammengehören. Der eine Schuh ist unvollständig ohne den andern. Der eine wird missverstanden ohne den andern. Der eine überfordert mich, uns Menschen, ohne Erkenntnis des andern.

 

Der eine Schuh heisst Gnade, der andere heisst Wahrheit.

 

Gnade hat es im weiteren Sinn mit Liebe, Frieden, Barmherzigkeit, Güte, Vergebung zu tun.

 

Wahrheit mit Geboten, mit Klärung zwischen Gut und Böse, mit Gerechtigkeit und Gericht.

 

Gnade kam fassbar in diese Welt durch Jesus Christus. Durch seine 33-jährige Anwesenheit auf Erden zwischen Krippe, Kreuz und Auferstehung.

 

Wahrheit kam durch das Gesetz, das Mose von Gott anvertraut bekam, zu den Menschen. Die 10 Gebote (2. Mose 20). Übrigens weiss ich wirklich nicht, weshalb so viele Menschen von den VERboten Gottes reden? Vom alles verbietenden Gott überhaupt. Wer genau liest stellt fest, dass unser Vater im Himmel uns GEbote schenkt. Lauter einfühlbare und sehr gute Hinweise, wie taugliches Leben in Gemeinschaft möglich wird. Mit seiner Hilfe, seiner Unterstützung, die er keinem verweigert, der nach Ihm sucht und Ihn darum bittet. Gott empfiehlt uns sehr, nach Seinen Geboten zu leben. Wie gut ich Ihn verstehen kann. Denn ehrlich gesagt:

  • Wer hält das schon ungestraft über Jahre aus, wenn er ohne Unterbruch sieben Tage die Woche, 16 Stunden pro Tag arbeitet?
  • Wer hat schon Interesse daran, von anderen bestohlen zu werden?
  • Wer hat schon Lust darauf, von jemandem umgebracht zu werden?
  • Wer wartet schon mit Sehnsucht darauf, von Ehemann oder Ehefrau wegen eines Dritten verlassen zu werden?
  • Wer freut sich schon darüber, wenn er von anderen Menschen angelogen wird?
  • Wer zählt sich schon zu den Glückspilzen, wenn er erfährt, dass nahestehende Menschen falsche Zeugnisse über ihn ausstellen?

Von all dem rät uns unser Vater im Himmel aus guten Gründen sehr ab. Gleichzeitig rät Er uns an, Ihn immer besser kennenzulernen. Wissen und entdecken zu wollen, wer und was hinter dem Namen Gottes steht. Aus noch besseren Gründen, ahne ich. Er weiss besser als wir, dass wir auf Zusammenarbeit angewiesen sind, wenn Leben gelingen soll. Aber er verbietet es uns nicht, zu morden, zu stehlen, zu lügen, über die Massen zu arbeiten, den Sonntag abzuschaffen, Ehebruch zu riskieren, andere Menschen zu verleumden, Ihn links liegenzulassen. Er verbietet es uns wirklich nicht. Nie! Das ist eine Lüge. Das ist ein falsches Zeugnis (das Steckenpferd des Gegenspielers) über unseren Vater im Himmel!

 

Natürlich, es verletzt Ihn, wenn wir Seinen Rat missachten, weil Er um die tragischen Konsequenzen weiss, die uns ereilen, wenn wir seine liebevollen, ernst gemeinten Hinweise/Gebote in den Wind schlagen. Es verletzt Ihn, weil Er immer in liebender Beziehung zu uns steht – egal, ob wir das auch sind oder nicht. Liebe ist immer auch verletzlich und verletzbar. Auch bei Gott. Verletzlichkeit, das Markenzeichen und Risiko von Beziehung schlechthin. Selbstverständlich kommt Gott mit Verletzung viel besser klar als wir Menschen. Sie zerstört Ihn nicht. Oder nicht mehr. Denn Er liess sich von unseren zahllosen, abgründigen Verletzungen nur ein einziges Mal für ein paar grässliche Stunden zerstören, radikal – um unserer Errettung willen. Am Kreuz. So weit geht Seine unbeschreibliche Liebe für uns, Seine Menschenkinder. Danach kam die Auferstehung. Der Tod und all seine Verwandten sind besiegt. Gott hat alle Verletzungen (unsere und Seine) von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft restlos überwunden. Wenn wir dies einfach als historische Tatsache stehenlassen, nützt es uns herzlich wenig. Wenn wir beginnen, Herz und Hände zu öffnen für den unermesslichen Segen, der noch immer vom Auferstandenen her fliesst, erleben wir Veränderung. Von innen nach aussen. Vielen Menschen fällt es schwer, Empfangende zu sein. 

 

Ja, Gebote haben es mit dem „Schuh der Wahrheit“ zu tun. Wahrheit klärt immer, was segensreich und was notvoll ist oder wird. Keiner muss sich diesen Schuh anziehen. Aber jeder ist dazu eingeladen, darin Schritte zu tun. Schritte im Schuh der Wahrheit sind immer gut – wenn auch nicht immer leicht ... Sie können uns ganz schön "an die Nieren" gehen. Oder an unseren Stolz.

 

Genau deshalb ist es so wichtig, um den Schuh der Gnade zu wissen! Darüber ein nächstes Mal mehr!

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